Seife blickt als Mittel zur Reinigung und Pflege auf eine lange Tradition über viele Jahrhunderte hinweg zurück. Während in den letzten Jahrzehnten Duschgels und Co. die Badezimmer eroberten, erlebt feste Seife momentan in vielen Haushalten ein Revival: da findet sich nicht nur das klassische Stück Seife auf dem Waschbecken, sondern auch Haarseife, Rasierseife, Bartseife und Körperseife in vielen Formen, Farben und Duftvariationen.
Die Geschichte von SPEICK Naturkosmetik begann vor fast 90 Jahren ebenfalls mit einer Seife, die im Laufe der Zeit zu einem Klassiker geworden ist: der SPEICK Natural Seife, die ich Euch als Kleingröße bereits in diesem Beitrag vorgestellt habe. Das Seifen-Sortiment umfasst neben der klassischen lachsfarbenen Seife noch weitere Produkte „Made by Speick“ – von der Arztseife über Bionatur Soap Bars bis hin zu den bunten Melos-Seifen. Doch wie entstehen die Seifen bei SPEICK eigentlich?
Wo gesiedet wird, fallen Seifenspäne
Bis 2002 hatte SPEICK eine eigene Seifensiederei. Seitdem stellt ein regionaler Partner die Seifenspäne, die als Basis für die Produkte dienen, nach den von SPEICK Naturkosmetik entwickelten Rezepturen her. Die Herstellung erfolgt noch immer im traditionellen Kesselsiedeverfahren. Dabei werden Fette und Öle in großen Siedekesseln bei Temperaturen über 100 Grad Celsius unter Dampfzufuhr mit Natronlauge verseift. In großen Säcken (sog. Big Bags) werden die fertigen Seifenspäne zum Sitz von SPEICK nach Leinfelden geliefert. Die SPEICK Natural Seife ist dabei die einzige, die als Liebhaberstück mit ihrer traditionellen Rezeptur nicht auf rein pflanzlichen Fetten und Ölen, sondern auf heimischem Rinderfett basiert.
Von der Nudel bis zur fertigen Form
In der Produktion bei SPEICK Naturkosmetik gesellen sich zu den verseiften Fetten und Ölen Pflegestoffe wie z. B. Bienenwachs, Honig oder Glycerin. Ätherische Öle sorgen für angenehmen Duft, Pigmente bringen Farbe ins Spiel. In der Natural Seife darf natürlich auch der harmonisierende Extrakt der Speick-Pflanze aus kontrolliert biologischer Wildsammlung nicht fehlen.
Die Seifenspäne werden zunächst zu Seifennudeln gehobelt, die anschließend zu Seifensträngen geformt werden. Diese werden geschnitten und blockweise über das Fließband geführt. Dort werden die Seifenstücke geformt und geprägt. Währenddessen erfolgt bei Temperaturen von bis zu -30 Grad Celsius die Aushärtung.
Auf dem folgenden Bild seht Ihr nicht nur die Seifenstränge, die in Blöcken über das Band rattern, sondern im Vordergrund noch ein weiteres Fließband. Auf diesem werden die Überreste der Seifenstränge wieder der Produktion zugeführt, so dass keinerlei Abfall entsteht. Als ich bei SPEICK Naturkosmetik vor Ort war, wurde gerade ein limitierter Weihnachtsartikel produziert – das Ergebnis ist noch streng geheim, so dass Ihr euch noch einige Wochen gedulden müsst, ehe das Geheimnis gelüftet werden darf.
In der Ruhe liegt die Kraft
Die fertig geformten Seifen sehen nun schon so aus, wie sie letztendlich auch in den Verkauf gelangen. Bevor es jedoch soweit ist, ruhen die Seifen noch ca. zwei bis drei Wochen. Dabei verlieren sie noch Wasser, ehe sie ihr finales, konstantes Gewicht erhalten. Anschließend sind die Seifen bereit für die Verpackung und den Verkauf. Kartonweise finden sie ihren Weg über das Lager in den Handel:
Strenge Qualitätskontrollen
Natürlich unterliegen auch die Seifen bei SPEICK Naturkosmetik über den gesamten Produktionsprozess hinweg den strengen Kontrollen des Labors. Die angelieferten Seifenspäne werden dabei ebenso auf verschiedene Parameter getestet wie die fertigen Seifen. Jedes Produkt wird außerdem in Langzeittests weiter begleitet.
5 gute Gründe für die Körperpflege mit Seifen
Seife ist zur Reinigung und Pflege von Kopf bis Fuß aus mehreren Gründen geeignet. Hier sind meine Top 5:
- Seife ist ein Allround-Talent. Sie ist sehr vielseitig einsetzbar – und das nicht nur für die Körperpflege, sondern auch zur schnellen Behandlung von Flecken auf der Kleidung oder zum Reinigen von Kosmetikpinseln.
- Seife ist nahezu vollständig biologisch abbaubar und schont damit die Umwelt.
- Apropos Umwelt: Seife bedarf grundsätzlich keiner weiteren Verpackung. Die Seifen werden lediglich in Schachteln aus FSC-zertifiziertem Karton geschützt. Kunststoffmüll fällt also nicht an – und das Produkt selbst kann restlos aufgebraucht werden.
- Seife ist ein unkomplizierter Reisebegleiter – kein lästiges Umfüllen in kleine Flaschen, kein zusätzlicher Schutz vor dem Auslaufen, minimaler Platzaufwand und äußerst sparsamer Verbrauch.
- Die Verwendung von Seifen ist ein Fest für die Sinne: in farbigen Varianten sind sie ein optischer Blickfang, zugesetzte ätherische Öle umspielen die Nase, das flutschige Gefühl auf feuchter Haut hat einen hohen Spaßfaktor und die leichte Schaumbildung bereitet ein wohliges Gefühl bei der Anwendung.
Verratet mir gern in den Kommentaren, welche Seife von SPEICK Naturkosmetik euer Liebling ist!
Bis bald,
Eure Ida
Liebe Ida,
ein sehr aufschlussreicher Beitrag.
Meine Favoriten (kann mich nämlich bei der großen Vielfalt nie entscheiden) sind die Pflanzenöl Arztseife Sensitive mit der pflegenden Buttermilch und die Honigseifen aller Art (Melos, Wellness Soaps, Bade- und Duschseife und die Wabenform) und, und, und … ach ja, es gibt ja so viele.
Und, was ganz toll ist – alle Seifen „made by SPEICK“ sind basisch.
Viele Grüße
Sylvia
Liebe Sylvia,
du bist offensichtlich eine große Liebhaberin der Seifen von SPEICK! Meine Favoriten sind bislang vor allem die Natural Seife und die Bionatur Soap Bars. 🙂 Mit dem Thema der basischen Hautpflege beschäftige ich mich zur Zeit etwas intensiver – Seifen gehören da natürlich unbedingt dazu!
Viele Grüße
Ida
verwendet Speick in den Seifen Palmöl als Pflanzenöl?
wie sieht es in den anderen Produkten aus?
ich bin begeistert vom neuen palmölfreien Duschgel!
Das Organic 3.0 Duschgel finde ich auch in vielerlei Hinsicht klasse! SPEICK verwendet 100% nachhaltig-zertifiziertes Palmöl in allen Pflanzenölseifen und engagiert sich als Unternehmen bei FONAP (Forum Nachhaltiges Palmöl) für den nachhaltigen Anbau von Ölpalmen. Zu dem Thema gibt es hier auf dem Blog auch bald noch einen Beitrag zu lesen!
Liebe Grüße
Ida
Hallo Ida,
also verstehe ich das richtig: Die Seifen der SOAP BAR sind vegan und deshalb im Gegensatz zu obiger Beschreibung ohne Rinderfett hergestellt? Dafür aber mit Palmöl.
Ich würde auf lieber auf vegan und Palmöl verzichten. Erscheint mir ökologischer. Die Rinder als Kulturträger sind im ökologischen Landbau unverzichtbar (vgl. Demeter usw.). Das Palmöl zerstört die Regenwälder und das in kurzer Zeit.
Ansonsten mag ich auch seit Jahrzehnten Speick-Produkte. 🙂
Freundliche Grüße
Gerdo
Hallo Gerdo,
vielen Dank für deinen Kommentar! SPEICK verwendet in allen Pflanzenölseifen Palmöl, welches zu 100% nachhaltig-zertifiziert ist – und engagiert sich als Unternehmen bei FONAP (Forum Nachhaltiges Palmöl) für den nachhaltigen Anbau von Ölpalmen. Demnächst findest du zu dem Thema noch wesentlich detaillierte Informationen hier auf dem Blog, ich wäre an deinem Feedback dazu zu gegebener Zeit sehr interessiert!
Herzliche Grüße
Ida