Letzte Woche wurden auf der Vivaness die Neuheiten von SPEICK präsentiert. Eines der neuen Produkte ist das Mizellenwasser, das ab sofort die Speick Thermal Sensitiv Serie ergänzt. Doch was genau sind eigentlich Mizellen und warum sind sie für die Gesichtsreinigung so interessant? Und wie entsteht überhaupt ein neues Produkt bei Speick – von der Idee bis zum verkaufsfertigen Artikel? All meine Fragen rund um das neue Mizellenwasser und seine Entstehung hat Lena aus dem Speick-Labor ausführlich beantwortet:

Lena Dihlmann gibt im Interview Einblicke in die Forschung und Entwicklung im Speick-Labor.
Mizellenwasser ist eines der Trendprodukte schlechthin, wenn es um die Gesichtsreinigung geht. Was genau versteht man unter Mizellen und was hat es mit den Begriffen „fettliebend“ und „wasserliebend“ auf sich, die man im Zusammenhang mit Mizellenwasser immer wieder liest?
Kurz gesagt sind Mizellen kleine Partikel, welche sich aus Tensiden bilden, sobald die kritische Mizellenkonzentration (cmc) überschritten wird. Sie besitzen einen fettliebenden (lipophilen) Kern und eine wasserliebende (hydrophile) Hülle. Das bedeutet, dass sie sowohl fettlösliche als auch wasserlösliche Substanzen aufnehmen und abtransportieren können. Dies ist bei der Gesichtsreinigung sehr vorteilhaft, da somit Rückstände von Make-up und anderer Schmutz leicht von der Haut genommen werden können. Dabei wirken die Mizellen fast wie ein Magnet. Das heißt, sie sind so effektiv, dass kaum Druck oder starkes Reiben nötig sind, um die Haut optimal zu reinigen.
Was ist der Vorteil, sofern es einen gibt, von Mizellenwasser im Vergleich zu anderen Reinigungsprodukten in der Gesichtspflege?
- milde und effektive Reinigung der Gesichtshaut
- einfaches Entfernen von Make-up und Mascara
- einfache Anwendung (z. B. Kein Nachspülen mit Wasser nötig)
- Abschminken und Reinigen ohne Druck (keine mechanische Reizung)
Ist Mizellenwasser für alle Hauttypen, also auch sensible Haut, geeignet?
Mizellenwasser ist besonders gut für sensible Haut geeignet, da es mit relativ wenigen Zusätzen auskommt und eine schonende Reinigung ohne viel Druck ermöglicht, was sensible Haut zusätzlich schont. Dies gilt insbesondere für naturkosmetikzertifizierte Produkte. Sie enthalten für die Mizellenbildung schonende Tenside aus pflanzlichen Substanzen oder Zucker, welche für sensible Haut gut geeignet sind.
Apropos Naturkosmetik: Worin bestehen die Herausforderungen, ein Mizellenwasser auf der Basis natürlicher Inhaltsstoffe zu entwickeln?
Die Herausforderung besteht darin, geeignete Inhaltsstoffe so zu kombinieren, dass eine möglichst effektive und dennoch schonende Reinigung zu erzielen ist. Weiterhin sollen vielleicht auch Komponenten eingearbeitet werden, welche unter Umständen nicht wasserlöslich sind. Hier bedarf es Fingerspitzengefühl und Erfahrung in der für Naturkosmetik begrenzten Rohstoffauswahl um eine stabile Formulierung zu erreichen. Da das Konzept des Mizellenwassers vorsieht, dass dieses Produkt nicht abgespült werden muss, ist es daher wichtig die richtige Balance zwischen den Inhaltsstoffen zu finden, um allen Faktoren gerecht zu werden. Folgende Ergebnisse sollten erzielt werden:
- milde und hautfreundliche Reinigung
- effektive Reinigung
- kein Schaum auf der Haut
- gutes Gleitvermögen auf der Haut
- schnelle Abtrocknung der Haut
- Pflege der Haut

Das neue Mizellenwasser aus der SPEICK Thermal Sensitiv Serie
Die Thermal Sensitiv-Serie von Speick Naturkosmetik wurde ganz neu um ein Mizellenwasser erweitert. Kannst du uns den Prozess der Produktentwicklung von der Produktidee bis hin zur Produktion kurz beschreiben? Und wie lange hat dieser Prozess insgesamt gedauert?
Produktidee: Gerne wollte man die Speick Thermal Sensitiv Serie um ein weiteres innovatives Reinigungsprodukt ergänzen. Es sollte sich sowohl von der Reinigungsmilch als auch vom alkoholhaltigen Tonic deutlich abheben und einfach in der Anwendung sein. Die Wahl ist daher auf ein Mizellenwasser ohne Alkohol gefallen.
Die folgende Übersicht gibt einen groben Abriss über den Verlauf der Entwicklung des Mizellenwassers. Von der Produktidee bis hin zur Präsentation sind knapp ein Jahr vergangen.
Produktentwicklung: Januar 2016: Produktidee
April 2016: Entwicklungsauftrag an Labor mit Ziel Vivaness 2017
Anfang Juni 2016: erste Muster mit guter Stabilität sind im Labor entwickelt
Ende Juni 2016: Testmuster mit Fragebogen werden an Freiwillige verteilt
Juli 2016: Überarbeitung der Rezeptur anhand der Testergebnisse aus den Fragebögen
August 2016: Erneute Ausgabe von Testmustern mit anschließender Auswertung
September/Oktober 2016:
- Feinschliff der Rezeptur
- Konservierungsbelastungstest
- Dermatologischer Test
- Augenärztlicher Test
- Gewünschte Packmittel werden ausgewählt und auf ihre Tauglichkeit im Labor untersucht
November 2016: Dossiererstellung, Rezepturverwaltung, Anmeldung für Naturkosmetikzertifizierung bei COSMOS, finale Layouts für Verpackung bzw. Etiketten, Textmanuskripte erstellen, Verpackungsmaterialen bestellen uvm. Hier arbeiten die unterschiedlichen Abteilungen Hand in Hand.
Dezember 2016: Einteilung in den Produktionsplan und Schulung der Mitarbeiter in der Produktion zum neuen Produkt.
Januar 2017: Das Produkt wird produziert und abgefüllt.
Februar 2017: Das Produkt wird auf der Vivaness in Nürnberg präsentiert
Vervollständige zum Abschluss bitte den folgenden Satz: „Das Speick Thermal Sensitiv Mizellenwasser ist für mich…“
…ein Frischekick am Morgen und eine Wohltat am Abend.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke rund um das Mizellenwasser und die Forschung und Entwicklung bei Speick, Lena!
Ein Gedanke zu „Das neue SPEICK Thermal Sensitiv Mizellenwasser – Einblicke in Forschung und Entwicklung“