Reuse & Refill: Clevere Verpackungen bei Speick Naturkosmetik

Ganz klar: Wo immer möglich versucht Speick Naturkosmetik, Verpackungsmüll zu vermeiden. Feste Produkte gibt es deshalb schon unverpackt oder mit schlichter Papierbanderole. Bei flüssigen Produkten ist das nicht ganz so einfach. Und doch gibt es Lösungen. Heute erfahrt ihr, wie die Themen Reuse & Refill im Sortiment umgesetzt werden. Neugierig?

Glasklare Entscheidung

Glas ist geruchlos und geschmacksneutral. Es geht keine Wechselwirkung mit anderen Stoffen ein, gibt keine Schadstoffe ab und ist aus gesundheitlicher Sicht eines der besten Verpackungsmaterialien für Lebensmittel und auch Kosmetik. Wer durch die Produktrange von Speick Naturkosmetik stöbert, wird Glas dennoch selten antreffen. Ganz einfach deshalb, weil es kaputtbar ist und im Badezimmer ein Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Und auch weil die Gesamt-CO2-Bilanz von Glas nicht wirklich nachhaltig ist. Zwar kann der Rohstoff gut recycelt werden, bei seiner Herstellung wird jedoch sehr viel CO2 ausgestoßen und auch das Transportgewicht ist schwer, was für weiteren CO2-Ausstoß sorgt.

Keine Mogelpackungen

Vergeblich suchen werdet ihr auch Verbundmaterial: Was im Handel oft den Anschein einer umweltfreundlichen Papierverpackung erweckt, ist tatsächlich nämlich in sehr vielen Fällen mit Kunststoff beschichtet, um den Inhalt zu schützen. Aufgrund dieser Verbundbeschichtungen sind die Verpackungen allerding nicht mehr zu trennen und mithin in vielen Fällen nicht mehr recyclebar. Für Speick ein NoGo.

Besser: Kunststoff?

Seit 2016 setzt Speick Naturkosmetik immer mehr BIO PE (biomassebasiertes Polyethylen) ein. Dabei handelt es sich um einen Kunststoff, der aus nachhaltig angebautem Zuckerrohr – also einem nachwachsenden Rohstoff – hergestellt wird. Damit unterscheidet er sich grundlegend von Kunststoffen, die auf Erdöl basieren. Im Vergleich zu „normalem“ PE verursacht BIO PE weniger CO2 bei der Herstellung. Das Zuckerrohr selbst trägt über die Fotosynthese dazu bei, dass CO2 aus der Atmosphäre gebunden wird.

PE, und damit auch BIO PE, hat einige Vorteile gegenüber anderen Kunststoffen – sowohl in der Herstellung als auch im Recycling. PE-Verpackungen sind umweltfreundlich, grundwasser- und bodenneutral. Bei Entsorgung im gelben Sack kann PE heutzutage mehrheitlich maschinell aussortiert und recycelt werden. Während viele andere Kunststoffe durch die thermische Belastung bei der Aufarbeitung stark abbauen, lässt sich PE sogar mehrfach ohne nennenswerte Schädigung recyceln.

Bei den Flüssigseifen Speick Original, Speick Natural Aktiv und der Arztseife flüssig (sowie auch bei der Speick Natural Lippenpflege) hat das Unternehmen noch einen alternativen Weg eingeschlagen: Hier bestehen die Verpackungen bereits aus recyceltem Kunststoff. Die Flaschen der Flüssigseifen sogar zu 100%. Das Etikett und das Dispenser-Steigrohr sind aus PE, der Dosierkopf ist aus PP. Diese Komponenten sind aufgrund der Materialanforderungen derzeit nicht anders darstellbar – wichtig ist, dass alle Bestandteile ganz einfach trennbar sind, sich das Etikett vollständig ablösen lässt, und damit allesamt im Recyclingabfall entsorgt und recycelt werden können.

Reuse & Refill

Bevor es soweit ist, kann zum Beispiel der Seifenspender der Original Flüssigseife mittels Refill-Beutel aber mehrfach wiederbefüllt werden. Das spart nochmal mindestens 77% Plastik ein (allein schon, wenn anstelle von zwei Flaschen ein Refill-Beutel nachgekauft wird). Ein weiterer Schritt ist der Speick PureDeo Stick als besonders nachhaltiger Refiller in Form einer Einzelnachfüllpackung. Der spart gleich sensationelle 97% Plastik im Vergleich zur klassischen Speick Deo Stick Hülse. Für Neuanwender des Deo Sticks gibt es direkt ein Refill Starter-Set, inkl. eines vollständigen Speick Pure Deo Sticks und einer Nachfüllpackung.

Während das Packaging sich immer weiter reduziert, müssen Speick Fans natürlich in der Anwendung keine Abstriche machen: Im Produkt steckt dieselbe Qualität wie immer <3

Eure Jenny

Hot Topic: Auf der Suche nach neuen Verpackungslösungen

Glas, Aluminium, PE, Bio-PE, Papier, Folie oder unverpackt? Im Dschungel der Verpackungsmaterialien stellen wir uns bei Speick Naturkosmetik nahezu täglich die Frage, wie wir unsere Deos, Shampoos & Duschgels, Seifen, Lotionen, Rasiercremes oder Öle am besten verpacken können. Eins ist nämlich sicher: Die perfekte Lösung gibt es nur selten.

Seitdem ich im Juli 2018 meine Arbeit im Produktmanagement von Speick Naturkosmetik begonnen habe, habe ich wahnsinnig viel über Verpackungsmaterialien, die Recyclingmöglichkeiten von verschiedenen Wertstoffen und die Limitierungen beim Einsatz von zunächst spannenden Materialentwicklungen in der zertifizierten Naturkosmetik lernen können. Was auf den ersten Blick oftmals nach einer ökologisch sinnvollen Lösung klingt und revolutionär erscheint, ist auf den zweiten Blick in manchen Fällen alles andere als recyclingfähig oder schlicht und einfach nicht für die Verpackung von Naturkosmetik geeignet. Ida hat vor ein paar Wochen schon einen tollen Überblick über die unterschiedlichen Verpackungen und manche Herausforderungen geschrieben. Wir möchten euch heute und in den kommenden Wochen auf einen kleinen Crash-Kurs mitnehmen und eure häufigsten Fragen zu unseren Verpackungen im Detail beantworten!

Blogbeitrag Deo Verpackung_skaliert

Teil 1: Unsere Deos

  1. Warum verkauft ihr euren Deo Stick nicht in einer Papphülse?

Diese Frage erreicht uns wirklich häufig, weswegen auch Ida in ihrem Beitrag schon auf dieses Thema eingegangen ist. Tatsächlich forscht unser Labor schon seit vielen Monaten an unterschiedlichen Lösungen zur Optimierung unserer Deo Stick Verpackung, unter anderem auch durch den Einsatz von Papphülsen. Die bisherigen Ergebnisse unserer Tests waren leider nicht zufriedenstellend, denn bei den Papphülsen beobachten wir gleich mehrere Probleme: Das erste Problem ist, eine Formulierung zu finden, die so pastös ist, dass diese beim Eingießen der heißen Deo Stick-Masse in die Papphülse nicht herausläuft. Die Pappe saugt ansonsten die flüssige Masse beim Gießen der Deo Sticks mehr oder minder auf. Eine Innenbeschichtung zum Schutz der Pappe, bspw. aus Plastik, würde zu einem Verbundmaterial führen, das wiederum nicht recycelbar ist. Eine wasserlösliche und recyclingfähige Innenbeschichtung, bspw. auf Wachsbasis, ist derzeit leider noch nicht verfügbar.  Hinzu kommt, dass das reine Papiermaterial auch nicht feuchtigkeitsresistent ist, so dass die Papphülse Feuchtigkeit aufnehmen und dadurch aufquellen kann. Das ist vor allem problematisch, wenn der Stick im Badezimmer steht, da der Feuchtigkeitsgehalt durch Duschen oder Baden in den Räumlichkeiten häufig enorm ansteigt. In der Folge ist die Hülse aufgequollen, schließt sich enger um den Deo Stick als zuvor und führt damit zu einem schlechten Entnehmen der Deo Stick Masse. Die „Nutzerfreundlichkeit“ war bei unseren Versuchen generell ein wichtiges Thema: Da die Papphülsen-Sticks über keine Drehmechanik verfügen und mit dem Finger nach oben gedrückt werden müssen, erfordert es recht viel Geschick, das Deo aufzutragen, ohne dass es zurück rutscht. Dabei haben sich die KollegInnen mit etwas kürzeren Fingern mit der Handhabung besonders schwer getan, da der Stick in manchen Fällen gar nicht bis nach oben hochgedrückt werden konnte. Häufig verschmiert beim Hochdrücken des Deo Sticks der Rand der Papphülse, so dass das Produkt abgewischt werden muss oder beim Schließen des Deckels verschmiert. Das ist sowohl schwierig in Bezug auf die Verschwendung des Produkts als auch unpraktisch. Trotz dieser ersten ernüchternden Versuche bleiben wir aber dran und hoffen, eine Lösung zu finden, die unseren Deo Stick noch nachhaltiger macht.

Wir bleiben bei unseren Deo Sticks, denn eine zweite Frage beschäftigt euch wirklich häufig:

  1. Warum gibt es keine Nachfüll-Sticks für eure Deo Sticks?

Viele Verbraucher kontaktieren uns und suchen nach Lösungen für eine Mehrfachverwendung unserer Deo Stick Hülsen. Ist der Deo Stick aufgebraucht, hat man eine intakte leere Hülse, die man doch einfach wiederverwenden könnte. Der Knackpunkt liegt hier jedoch im Herstellungsprozess unserer Sticks: Leider gibt es keine feste Stick-Masse, die wir als Nachfüll-Variante zum Verkauf anbieten können, da die Sticks gegossen werden. Beim Erkalten verbindet sich die Deo Stick-Masse mit dem Drehmechanismus der Hülse, so dass der Deo Stick herausgeschraubt und zurückgedreht werden kann. Das Abfüllen der flüssigen Deo Stick-Masse ist derzeit also die einzige Möglichkeit, den Deo Stick so nachzufüllen, dass er auch weiterhin funktioniert.  Hier sind wir jedoch fleißig am Tüfteln, um eine nachhaltige und gut funktionierende Nachfüllmöglichkeit anbieten zu können.

  1. Und warum gibt es keine Nachfüllpackungen für eure Deo Sprays?

Fast genauso häufig erreicht uns diese Frage von euch Verbrauchern. Immerhin verwenden wir für unsere Deo Sprays robuste Glasflaschen mit einem Sprühkopf, der zur Wiederbefüllung der Flasche einfach abgeschraubt werden könnte. In der Vergangenheit haben wir Nachfüllpackungen für unsere Deo-Flaschen angeboten, die im Handel angeboten wurden. Leider hatte das zur Folge, dass irgendwann nur noch Nachfüllpackungen angeboten wurden, weil diese günstiger waren und der Regalplatz im Handel begrenzt ist. Wenn der Verbraucher also nur noch Nachfüllpackungen und keine Originalflaschen mehr im Laden kaufen kann, können wir nur noch die Verbraucher bedienen, die bereits eine Sprühflasche unseres Deo Sprays haben. Natürlich möchten wir aber auch die Kunden erreichen, die unser Deo zum ersten Mal ausprobieren möchten oder eine neue Sprühflasche benötigen. Daher bieten wir aktuell keine Nachfüllpackungen für unsere Deo Sprays an, beobachten aber auch hier fleißig die Rückmeldungen von euch Verbrauchern und überlegen, wie wir euren Wünschen nach Nachfüllpackungen gerecht werden können.

Habt ihr noch weitere Fragen zu den Verpackungen unserer Deos, die in diesem Beitrag unbeantwortet bleiben? Dann schickt uns doch gerne eine Mail an info@speick.de oder schreibt uns über Facebook oder Instagram.

Im nächsten Beitrag widmen wir uns dann dem Thema Tuben: Wenn euch dazu jetzt schon eine Frage auf dem Herzen brennt, meldet euch gerne und schickt uns eure Fragen vorab.

Bis bald,

eure Ina