Kolumne: Anti-Aging – ohne mich!

Mehrmals täglich halte ich mich in meinem Bad auf. Im Badschrank, aber auch rund um das Waschbecken stehen all die schönen Beauty-Produkte, die ich verwende. Wahrscheinlich nehme ich die Aufschriften nicht immer bewusst, aber meist eben doch unbewusst wahr. Alltagsgegenstände prägen das Unterbewusstsein und beeinflussen damit indirekt meine Gedanken. Kosmetikprodukte, die mit dem Begriff ‚Anti-Aging‘ werben, mag ich deswegen seit vielen Jahren nicht mehr so gern.

Weshalb ich Anti-Aging nicht mag

Bereits der erste Teil des Wortes ‚Anti-Aging‘ sorgt bei mir für negative Stimmung. In meinem Bad möchte ich etwas für mein Wohlbefinden machen und nicht gegen etwas kämpfen. Gegen das Älterwerden bin ich schon gleich gar nicht, denn ich schätze mein Alter durchaus. Selbstverständlich sieht meine Haut nicht mehr so aus wie mit 20 Jahren, dafür hat sich aber auch einiges in meinen Kopf getan, auf was ich nicht mehr verzichten möchte.

Ein diskriminierender Begriff

Das einflussreiche amerikanische Beauty-Magazin „Allure“ hat den Begriff ‚Anti-Aging‘ seit 2017 aus dem Heft verbannt. Grund dafür ist, dass ‚Anti-Aging‘ gleich in mehrerlei Hinsicht diskriminierend ist. Damit wird suggeriert, dass die Attraktivität von Frauen von ihrer Jugendlichkeit abhängt – bei Männern ist das viel weniger oft der Fall, sie können älter und zugleich begehrenswert sein. ‚Anti-Aging‘ setzt außerdem ältere Menschen sozial herab und unterstützt damit, dass in der Werbung ausschließlich junge Menschen als Vorbilder zu sehen sind. Nicht bedacht wird dabei, dass Älterwerden ein Privileg ist – und warum sollten wir dann nicht auch entsprechend aussehen dürfen?

Kosmetik ohne Anti-Aging

Selbstverständlich möchte ich mich jetzt und auch später wohl in meiner Haut fühlen. Ich wünsche mir jedoch dringend eine neue und weniger oberflächliche Definition von Schönheit, die nicht nur mit junger Haut zu tun hat. Meine Haut braucht nicht faltenfrei, straff oder glatt zu sein, aber sie soll – altersgemäß – trotzdem auf ihre Art gut aussehen. Ich schätze deswegen Kosmetikmarken, die auf den Begriff ‚Anti-Aging‘ verzichten.

Es ist eine positive Entwicklung, dass mittlerweile einige Kosmetikmarken das Konzept ‚Anti-Aging‘ hinterfragen und auf das Wort verzichten. Manche Firmen weichen dabei z.B. auf ‚Pro-Aging‘ aus, was immerhin schon etwas weniger negativ klingt. Trendforschungsinstitute gehen übrigens davon aus, dass es in Zukunft nicht mehr um ‚Anti-Aging‘, sondern viel mehr um ‚Well-Aging‘ gehen wird. Das Älterwerden soll dabei mit Wohlbefinden und Gesundheit verbunden werden.

Speick Naturkosmetik für jedes Alter

Bei Speick Naturkosmetik war ‚Anti-Aging‘ noch nie ein Thema, weswegen sich dieses Wort auch nicht auf den Verpackungen findet. Die Produkte sind so konzipiert, dass sie Hautbedürfnisse bedienen, die in jedem Alter auftreten können: Trockene Haut betrifft beispielsweise nicht nur ältere Menschen, sondern ist ein Hautzustand, der auch in jüngeren Jahren auftritt. Manche reifere Haut freut sich hingegen über eine leichte Pflege, wenn sie mehr Feuchtigkeit als Lipide benötigt.

Für ein schönes Älterwerden steht für mich das Thema Selbstakzeptanz an erster Stelle, neben einer ganzen Portion Herzensbildung und geistiger Horizonterweiterung. Eine gepflegte Haut und Freude am Thema Beauty sind mir ebenfalls wichtig – mit Kosmetikprodukten, die mir nicht das Älterwerden verleiden wollen.

Zum Schluss noch ein Tipp: Was Schönheit für Speick Naturkosmetik bedeutet, kann man in diesem Radiointerview anhören.

Eure Julia