Es gibt diese Dinge, die zusammen einfach besser sind, aber nur schwer zu vereinen. Das können zwei Menschen sein, Job und Freizeit oder auch kosmetische Zutaten. Zumindest für letzteres gibt es kleine Zaubermittel, die easy zusammenbringen, was zusammengehört: Emulgatoren! Hier erfahrt ihr, wie sie ihre Mittlerrolle erfüllen.
Stabil und smooth: Das bewirken Emulgatoren
Eigentlich kennt sie jeder. Denn wir begegnen Emulgatoren nicht nur in der Kosmetik, sondern verwenden sie auch in der Küche: Der Löffel Senf in der Salatsauce und das Eigelb in der Mayonnaise gehören wortwörtlich untrennbar in die beiden Rezepturen. Das in beiden enthaltene Lecithin sorgt dafür, dass aus Öl, Wasser und anderen Zutaten eine homogene und cremige Emulsion entsteht.
Emulgatoren verbinden also nicht mischbare ölige und wässrige Bestandteile langfristig und stabil miteinander. Kein Wunder, dass sie auch in der Kosmetik als Mittler fungieren, zum Beispiel in Cremes und Lotionen. Darüber hinaus besitzen sie konsistenzgebende Eigenschaften und beeinflussen mitunter auch die Optik und das Hautgefühl einer Emulsion.
Wasser, Öl und ihre Verbindung
Wie funktioniert das alles? Dazu frage ich am besten jemanden, der sich auskennt – so wie Alice Geiger, Leitung Labor bei Speick Naturkosmetik: „Chemisch gesehen gehören Emulgatoren zur Gruppe der Tenside. Die Moleküle eines Emulgators bestehen aus zwei Teilen, einem fettliebenden (lipophilen) und einem wasserliebenden (hydrophilen) Teil. Vereinfacht gesagt lagern sich Emulgatoren an den Grenzflächen zwischen Öl und Wasser an und verbinden beide Phasen“, verrät Alice. Das klingt erstmal, als wäre das Verkuppeln von Zutaten einfach. Allerdings kommt es immer darauf an, welches Ergebnis man erzielen möchte…
O/W oder W/O?
„Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal für die verschiedenen Emulgator Typen ist dabei die Anordnung von Wasser- und Ölphase zueinander. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen zwei Emulgatorsysteme: die sogenannte Öl-in-Wasser (O/W)-Emulsion, und die Wasser-in-Öl (W/O)-Emulsion“, klärt Alice mich auf.
Und auch was genau dahintersteckt, verrät sie im Gespräch: „Bei einer O/W-Emulsion liegen feinstverteilte Öltröpfchen im Wasser verteilt vor. Das Wasser befindet sich in der äußeren Phase. Dieser Emulsionstyp spendet viel Feuchtigkeit, lässt sich leicht verteilen und zieht schnell in die Haut ein. Das Emulgator-System wird gerne für leichte, feuchtigkeitsspendende Emulsionen verwendet, wie beispielsweise unsere Speick Thermal Sensitv Tagescreme Light. O/W-Emulgatoren hinterlassen auf der Haut meist ein angenehmes, nicht fettendes Gefühl. Emulsionen dieser Art empfehlen sich für normale bis fettige Haut.“
Und die Wasser-in-Öl-Emulsion basiert dagegen auf dem umgekehrten Prinzip? „Ganz genau. Bei der W/O-Emulsion umschließen Ölmoleküle die Wassermoleküle, die als kleinste Wassertröpfchen im Öl schwimmen. W/O-Emulsionen sind in der Regel sehr reichhaltig und zum Teil salbenartig. Wasser-in-Öl-Emulsionen vereinen intensive Pflege mit langanhaltendem Schutz. Sie bilden eine Art Schutzschicht auf der Haut und werden gerne in Fettcremes bei trockener Haut oder im Winter für reichhaltige Kälteschutzcremes eingesetzt. WO-Cremes finden auch häufig Anwendung als regenerative Nachtcremes, wie beispielsweise bei unserer Speick Thermal Sensitiv Nachtcreme“, so Alice. Super spannend, wie sich mit Hilfe von Emulgatoren sowohl zarte Fluids als auch anspruchsvolle Pflegehelden kreieren lassen.
Als kleinen Insider-Tipp verrät Alice noch, dass sich die Speick Thermal sensitiv Nachcreme aufgrund der hervorragend pflegenden Eigenschaften sogar als Gesichtsmaske eignet: Sie nährt die Haut und verleiht ihr ein samtig-weiches Hautgefühl. Die Creme hierfür einfach großzügig auf das Gesicht (und Dekolleté) auftragen und nach 15-20 Minuten die Reste mit einem Tuch abnehmen.
Eine Lieblings-Formulierung hat die Expertin auf meine neugierige Frage hin jedoch nicht: „Das ist ganz schwer zu sagen. Ich denke, dass das Hautgefühl und das Hautbild bei einer Emulsion extrem entscheidend sind. Deshalb mag ich Rezepturen, die möglichst natürlich sind und gleichzeitig ein leichtes, natürliches Hautgefühl verleihen, ohne zu fetten oder einen unangenehmen Film auf der Haut zu hinterlassen“, so Alice Geiger.
Damit ist sie in ihrem Job wirklich goldrichtig, denn in der Naturkosmetik und auch bei Speick werden ausschließlich rein pflanzliche Emulgatoren verwendet, die meist aus veresterten pflanzlichen Fettsäuren bestehen. Toll, was Natur alles kann!
Eure Jenny