Haarpflege am Stück: Spätestens mit dem Trend „Waterless Beauty“ wird auch bei Hair Care auf volle Konzentration gesetzt. Wer auf Wasser und unnötige Verpackung verzichten möchte, hat allerdings die Qual der Wahl: Haarseife oder Festes Shampoo? Obwohl die beiden sich so ähnlichsehen, sind sie doch grundverschieden. Ida und Jenny stellen die beiden Pflegehelden im 2er Blog gegenüber.
Jenny: Haarseife – kompakte Haarpflege mit Charakter
Das Produkt
Sie ist der Vorreiter unter den kompakten Haarpflegeprodukten: Haarseife war die erste Alternative zu flüssigem Shampoo. Doch neben der festen Form gibt es noch weitere Unterschiede zu anderen Haarpflegeprodukten: Im Gegensatz zu (flüssigem, als auch festem) Shampoo handelt es sich vom Grundsatz her um eine klassische Seife. So entsteht die Haarseife Made by Speick aus reinen Pflanzenölen, verfeinert mit reinen ätherischen Ölen. In ihr steckt unter anderem fair gehandeltes Arganöl von marokkanischen Arganbäumen für schönes, kräftiges Haar und seidigen Glanz bis in die Spitzen. Hergestellt wird sie nach der traditionellen Seifenrezeptur von Speick Naturkosmetik mit RSPO-zertifiziertem Palmöl aus nachhaltigem Anbau sowie Kokos- und Olivenöl. Als Extra sind u. a. noch Guar und Weizenproteine enthalten, die die Haare pflegen und für leichtere Kämmbarkeit sorgen.
Geht man ein wenig ins Detail, kommt man am Thema pH-Wert nicht vorbei: Die Haarseife ist ein basisches Produkt mit einem pH-Wert um pH 10. Durch den hohen pH-Wert öffnet sich die Keratinschicht der Haare, verglichen mit den Schuppen eines Tannenzapfens. Daher wird bei Speick der Seifen-Grundrezeptur ein Naturkosmetik-konformer Shampoo-Waschrohstoff hinzugefügt, um das Waschergebnis zu verbessern. Conditioner bzw. eine saure Rinse sorgen dann für den Effekt eines geschlossenen Tannenzapfens: Die Keratinschicht schließt sich und die Haaroberfläche wird geglättet. Weizenprotein und Guar schenken dem Haar Glanz, Geschmeidigkeit und Fülle. Sie schützen das Haar vor dem Austrocknen und machen das Haar zudem leichter kämmbar. Arganöl verleiht einen gesunden Glanz.
Anwendung
Hier wird es ein wenig tricky: Haarseife erfordert in der Anwendung etwas mehr technische Raffinesse als festes Shampoo. Sie wird in der Hand aufgeschäumt und dann auf das nasse Haar aufgetragen. Hier heißt es rubbeln, bis sich Schaum bildet. Das funktioniert mit der Haarseife Made by Speick übriges easy auch in kaltem oder lauwarmem Wasser. Sie schäumt sahnig und fein. Dann heißt es auftragen und einmassieren, wie bei klassischem Shampoo, und schließlich gründlich ausspülen. Es wird empfohlen, die Haare zweimal zu waschen. Denn beim ersten Waschgang werden die Schmutz- und Staubpartikel aufgenommen und entfernt, im zweiten Waschgang findet dann die gründliche Tiefenreinigung statt. Beim zweiten Waschen schäumt die Seife im Haar zumeist auch deutlich stärker. Zum Abschluss der Haarpflegeroutine folgt eine Saure Rinse, d. h. eine Spülung, um den pH-Wert des Haares wiederherzustellen und eventuell vorhandene Kalkseifen-Ablagerungen abzuspülen. Dies kann mit verdünntem Essig (1 EL Essig auf 800 ml Wasser) erfolgen. Danach ist übrigens kein Ausspülen mit Wasser erforderlich. Wer es einfacher mag, greift zum Conditioner. Zumindest der ist aber Pflicht, um die Haarstruktur nach Anwendung der Haarseife wieder vollständig zu schließen und auch die letzten Seifenreste wegzuspülen.
Fazit
Haarseife ist eine tolle Sache, denn es handelt sich um ein sehr traditionelles und natürliches Produkt – die Anwendung ist jedoch eine Typfrage. Besonders bei normalem bis fettigem Haar ist sie gut geeignet, da sie überschüssiges Öl entfernt und das Haar gründlich reinigt. Auch lockiges sowie kurzes, feines Haar liebt die Rezeptur, da sie dem Schopf eine gewisse Griffigkeit verleiht und ihm Fülle schenkt. Lediglich die Saure Rinse zum Abschluss ist nicht jedermanns Sache und auch bei eher trockenem oder strapaziertem Haar ist Haarseife nicht die erste Wahl. Darüber hinaus gilt: Haarseife ist nicht gleich Haarseife. Wie bei jeder Produktkategorie muss man unter Umständen erst seinen Liebling finden und nicht alle Rezepturen bieten das perfekte Match. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die Haare eine gewisse Zeit benötigen, um sich an die Haarseife zu gewöhnen und man nach einer Wäsche noch nicht gleich aufgeben darf. Bei Speick gibt es neben der klassischen Haarseife übrigens auch Hair + Body Soap Bars mit ganz unterschiedlichen Düften, die ihr unbedingt testen solltet.
Ida: Festes Shampoo – praktischer Nachhaltigkeitsheld
Das Produkt
Neben Haarseife findet ihr auch zwei feste Shampoos im Speick-Sortiment: eine Variante mit und eine ohne natürliches Koffein. Die Version mit natürlichem Koffein ist für kraftloses Haar besonders gut geeignet, die Version für Glanz und Volumen ist für normales Haar gedacht. Verpackt sind beide Shampoostücke lediglich mit einer einfachen Papierbanderole, auf der auch die Inhaltsstoffe zu finden sind. Schauen wir uns diese einmal näher an: Als waschaktive Substanz kommen Kokossulfate zum Einsatz. Das Arganöl, das ihr in der Haarseife findet, hat auch im festen Shampoo seinen Platz und sorgt darin zusammen mit Sheabutter, Aloe Vera und Weizenproteinen für die Pflege von Kopfhaut und Haar. Dank Vanille- und Fruchtextrakten duftet das feste Shampoo zart – und das ganz ohne ätherische Öle.
Da es sich bei festem Shampoo im Gegensatz zur Haarseife um ein Produkt mit einem niedrigeren pH-Wert handelt, verhält es sich im Prinzip bei der Anwendung auch wie ein Flüssigshampoo. Auch die Grundformulierung ist die gleiche. Der von Jenny beschriebene Tannenzapfen-Effekt entfällt dabei – das Haar quillt nicht auf und entsprechend ist auch keine saure Rinse nötig.
Anwendung
Die Anwendung von festem Shampoo ist denkbar einfach – ihr habt dabei zwei Möglichkeiten: Entweder schäumt ihr das Shampoostück kurz unter warmem Wasser auf und knetet bzw. massiert dann den cremigen Schaum ins Haar inklusive Kopfhaut ein. Oder ihr befeuchtet das Shampoostück und gleitet damit direkt über das Haar. In beiden Fällen werdet ihr feststellen, wie schnell und üppig das feste Shampoo von Speick aufschäumt. Danach die Haare einfach gründlich ausspülen. Bei längerem Haar empfiehlt sich, wie auch bei der Haarseife, bei Bedarf ein zweiter Durchgang mit dem festen Shampoo. Auf Conditioner könnt ihr insbesondere bei feinem Haar ggf. verzichten, da das feste Shampoo selbst bereits pflegend wirkt. Optional ist aber die Anwendung natürlich auch möglich. Im Anschluss könnt ihr eure Haare wie gewohnt trocknen und stylen. Die Pflegewirkung ist meiner Erfahrung nach sicht- und spürbar, mein Haar fühlt sich nach dem Föhnen geschmeidig an und liegt ohne Frizz gut in Form.
Klingt das für euch gut? Dann könnt ihr im Prinzip ohne Probleme sofort von flüssigem auf festes Shampoo umsteigen. Das Einzige, was ihr beachten solltet, sind die konzentrierten Inhaltsstoffe des festen Shampoos. Fangt daher eher mit etwas weniger Schaum als gewohnt an und schaut, wie viel ihr tatsächlich benötigt, um eure Haare zu waschen. Weniger ist hier meist mehr. Und ein weiterer Tipp: Lasst das Shampoostück nach der Anwendung gut trocknen, sonst wird es schnell mulchig. Das führt oft dazu, dass das feste Shampoo dann schnell bricht.
Fazit
Klein, kompakt, konzentriert – die festen Shampoos von Speick sind für mich der Inbegriff eines nachhaltigen Zero Waste Produkts. Die Shampoo-Zwerge von Speick Naturkosmetik in den Varianten mit und ohne Koffein sparen Wasser, Platz und Verpackungsmaterial. Im Vergleich zu den jeweiligen Flüssigshampoos sind sie sogar doppelt so ergiebig und daher sehr umweltfreundlich. Die Anwendung ist einfach und das Ergebnis kann sich sofort sehen lassen. Wenn ihr also von Flüssigshampoo auf eine feste Variante umsteigen wollt oder für das Reisegepäck eine praktische Alternative sucht, dann sind die festen Shampoos von Speick Naturkosmetik eine hervorragende Wahl.