Synergie der Rohstoffe: Das Geheimnis der Produktformulierung

Petrischale mit Hyaluronsäure und Pipette

Eine feine Textur, ein leichter Duft und ein rundum positives Hautgefühl: Damit ein kosmetisches Produkt all das bieten kann, ist echte Feinarbeit gefragt. Denn eine Rezeptur ist viel mehr als die Summe ihrer Teile. Im Gespräch mit Lena Reinelt aus dem Wissenschaftlichen Labor von Speick Naturkosmetik lüften wir das Geheimnis der Produktformulierung, enthüllen Dreamteams und rücken vergessene Helden ins Rampenlicht.

Im Labor

Mein Blick schweift über die Gläser und Behältnisse im Regal. Hier im Labor schlummern sie, die wahren Schätze von Speick Naturkosmetik: All die hochwertigen Rohstoffe, die zu einer Vielzahl verschiedener Produkte verschmelzen. Wo fängt man bloß an, wenn daraus etwas Neues entstehen soll? Für Lena Reinelt kein Problem. Im Team von Alice Geiger erarbeitet sie verschiedenste kosmetische Formulierungen und weiß genau, wie die Synergie von Rohstoffen funktioniert.

Probenglas im Labor

„Alles beginnt mit den Rohstoffen, die dem Produkt seinen Körper verleihen. Soll es eine Creme werden, dann starte ich bei der Öl- und der Emulgatorauswahl. Bei einem Duschgel mit den Tensiden, bei einem Serum mit dem Gelbildner. Danach folgen die Rohstoffe mit zusätzlichem Nutzen, also z.B. Feuchtigkeitsspender, Konsistenzgeber, Öle, Pflanzenextrakte und Co. Zum Schluss folgen Wirkstoffe, ätherische Öle und Konservierung“, verrät Lena Reinelt.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Der Duft oder ein bestimmter Wirkstoff stehen manchmal schon von Projektbeginn an fest, wenn das Produkt in eine bestimmte Serie passen soll. Ansonsten unterscheidet sich der Entstehungsprozess nicht maßgeblich.

Teambuilding

Welche Zutaten gemeinsam eine Formulierung bilden, ist individuell. Allerdings gibt es Kombinationen aus Wirkstoffen, die besonders gut zusammenpassen.

Cremetextur Close-up

Lena Reinelt kennt die Vorzüge des Wirkstoffkomplexes bei Speick Naturkosmetik: „Das Zusammenspiel aus Zuckerrübenextrakt, Schilfrohrextrakt, Kiefernschwammextrakt und essentiellen Fettsäuren (Vitamin F) hat sich besonders bewährt. Wir erzielen dadurch einen Feuchtigkeitsboost, die Reduzierung von Entzündungen, eine Beruhigung und die Wiederherstellung der Barrierefunktion der Haut – ein absolutes Dreamteam, um die Haut wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zu bringen. Der Wirkstoffkomplex ist in einem Großteil der Speick Produkte zu finden, mit Ausnahme der Seifen.“

Ein weiteres tolles Team ist im neuen Speick Pure Deep Hydration Serum vereint: Das Duo aus Ectoin und dem Extrakt der Superfrucht Cherimoya schützt die Haut vor Umwelteinflüssen, beruhigt und beugt Juckreiz und Rötungen vor.

Echte NoGos bei Produktformulierung und Anwendung

Natürlich gibt es auch Inhaltsstoffe, die grundsätzlich nicht zusammen funktionieren. Von denen sollte man am besten auch beim Kombinieren verschiedener Pflegeprodukte die Finger lassen…

„Retinol (Vitamin A) und AHA (Alpha-Hydroxysäuren) oder BHA (Beta-Hydroxysäuren) zum Beispiel sollte man besser nicht mischen. Eine Kombination könnte bei zu hohen Konzentrationen die Haut reizen und zu Rötungen und Trockenheit führen“, weiß Lena. Sie empfiehlt: „Wenn man dennoch beides benutzen möchte, dann die Produkte am besten an unterschiedlichen Tagen verwenden. Retinol zudem immer abends auftragen und am nächsten Tag einen Sonnenschutz verwenden, da der lichtempfindliche Inhaltsstoff sonst schnell die Haut reizen kann.“

Wer Speick Naturkosmetik verwendet, muss sich hierüber allerdings keine Gedanken machen: Die genannten Inhaltsstoffe kommen nicht in den Rezepturen vor.

Die Verurteilten

Und dann sind da noch Rohstoffe, deren Ruf zu Unrecht negativ ist. So wird Glycerin gern die Eigenschaft zugeschrieben, die Haut auszutrocknen – dabei braucht es nur den richtigen Gegenpart, der einer Rezeptur Feuchtigkeit hinzufügt. Grundsätzlich ist das immer eine Frage der Dosierung.

Frau mit Cremeklecks

„Auch von Alkohol, also Weingeist, könnte man behaupten, dass er die Haut austrocknet. Gepaart mit Feuchtigkeitsspendern ist das aber kein Problem und man kann die Vorteile von Alkohol in Formulierungen toll nutzen. Er trocknet schnell ab, mattiert die Haut, ist keimhemmend und sorgt für ein frisches Hautgefühl. Gerade in Deos oder After Shave Produkten hat er meiner Meinung nach seine volle Berechtigung“, erklärt Lena.

Alkohol steigert außerdem die Aufnahmefähigkeit der Haut und sorgt dafür, dass Wirkstoffe besser in tiefere Hautschichten penetrieren können. Ihre Wirkung kommt so gezielter an. Definitiv nichts, auf das man generell verzichten sollte…

Vergessene Helden: ohne sie geht gar nichts

Auch sie sind unverzichtbar: Hilfsstoffe. „Hier gibt es eine ganze Reihe von unterschätzten Zutaten, die tolle Leistungen vollbringen können. Für mich allen voran die Emulgatoren. Ohne sie würde keine Creme funktionieren. Sie helfen nämlich, dass sich Wasser und Öl überhaupt erst zu einer Creme verbinden lassen. Und je nach Emulgatorauswahl können sie gleichzeitig noch einen immensen Einfluss auf die Konsistenz, die Stabilität und das Hautgefühl haben. Weiterhin kann ich über den Emulgator bestimmen, ob es eine Feuchtigkeitscreme (O/W-Creme) oder eine Fettcreme (W/O-Creme) werden soll“, beschreibt Lena die Alleskönner. Apropos: „Toll finde ich auch die sogenannten Multifunctionals. Wie der Name schon vermuten lässt, können diese Rohstoffe gleich mehrere Funktionen in einer Formulierung übernehmen, zum Beispiel gleichzeitig Feuchtigkeit spenden und Keime in Schach halten. Mein Liebling ist Pentylene Glycol, der in unserem Speick Pure Deep Hydration Serum zum Einsatz kommt.“

Fazit

Gelüftet? Nun ja, zumindest erscheint mir das Geheimnis der Produktformulierung nicht mehr ganz so mystisch wie vor meinem Besuch im Labor. Dennoch stehe ich auch beim Verlassen noch ehrfürchtig vor den Regalen und frage mich, wie Lena und Alice hier nicht nur den Überblick behalten, sondern aus diesem 1.000-Teile-Puzzle auch noch unzählige, immer neue und in sich stimmige Bilder zusammensetzen. Als Anwenderin jedenfalls freue ich mich, dass mir diese Aufgabe abgenommen wird und ich mich auf die Rohstoffkombinationen von Speick Naturkosmetik ganz entspannt verlassen kann.

Jenny

Seit mittlerweile 15 Jahren beschäftigt sich Jenny beruflich umfassend mit Bio-Beauty, Produkten, Trends, und Rohstoffen – und damit all diese Dinge in Worte zu fassen. Sie selbst in drei Worten: naturverliebt, faktenhungrig und facettenreich.